Nachhaltigkeit – QUO VADIS?
Selbstverständlich haben auch wir bei MOZART entschieden, das Streben nach nachhaltiger Produktion und Administration Stück für Stück in den Vordergrund zu stellen.Nachhaltigkeit und somit die Pflege unserer Umwelt ist ein Bestreben, welches uns alle angeht und nicht nur durch die Politik befördert wird.
Jeden Tag am Frühstückstisch wird uns das Thema vor Augen geführt. Wir sitzen zusammen mit unseren Kindern am Tisch, die noch einige schöne Jahrzehnte auf unserer Erde erleben möchten. Meine Kinder sind noch zu klein, um ein nachhaltiges Verhalten von mir zu erwarten. Das heißt nicht, dass sie es nicht verdient hätten, dass ich mich wertschätzend mit den Ressourcen auseinandersetze.
Gerade bei einer energieintensiven Fertigung wie die der MOZART AG gibt es bis heute in einem gewissen Umfang eine Emissions-Notwendigkeit, ohne die wir unsere Qualitätsprodukte, die unsere Märkte von uns erwarten, nicht herstellen können. Wir erhitzen unsere hochlegierten Stähle, welche durch unseren Lieferanten bereits aufwendig hergestellt wurden, auf bis zu 1000°C. Das ist ein enormer Energiebedarf. Natürlich hat der Standpunkt, dass durch unsere langlebigen Produkte in ihren jeweiligen Anwendungen Emissionen und Ressourcen eingespart werden können, ebenfalls seine Berechtigung. Diese Überlegung sparen wir uns jedoch bei unserem Vorhaben und schauen bei MOZART, was wir selbst in Richtung unserer Nachhaltigkeit verbessern können.
Seit Ende 2019 beschäftigen wir uns vermehrt, also über die normale Verbesserung hinaus, mit dem Thema der Nachhaltigkeit. In unterschiedlichen Kreisen wie unserem Werkzeugverband in Remscheid, der Energieeffizienzagentur in Wuppertal sowie der Wirtschaftsförderung in Solingen erarbeiten wir uns kontinuierlich neue Ansatzpunkte, durch die wir in die Lage versetzt werden, zielgerichtet zu investieren und unsere Manpower einzusetzen. Ein gutes und funktionierendes Netzwerk spielt als Unterstützung eine entscheidende Rolle. Das Thema der Nachhaltigkeit muss natürlich von der gesamten Organisation getragen werden. Wenn wir jedoch ehrlich zu uns sind, dann liegt die Verantwortung bisher noch nicht bei der gesamten Belegschaft.
Warum ist das so? Kommen wir auf die Überschrift zurück.
Im Alltag der Unternehmensführung kommt es leider immer wieder zu Ablenkungen bei der Zielverfolgung. So hat beispielsweise die Corona Pandemie dafür gesorgt, dass der Fokus kurzfristig komplett verschoben wurde. Wir mussten uns schlagartig mit der Aufrechterhaltung der Produktion und Hygienekonzepten beschäftigten, haben durch Antigentests usw. gefühlt so viel Müll wie noch nie erzeugen müssen. In dieser Phase wurde das wichtigste Gut, das wir als Unternehmen haben, die Mitarbeitenden, stark verunsichert. Meiner Meinung nach nicht die geeignetste Zeit, das Thema der Nachhaltigkeit vollständig in die Belegschaft zu transportieren. In derartigen Unsicherheitssituationen brauchen wir doch nicht versuchen, das Thema Nachhaltigkeit an die eigentlich zu priorisierende Stelle 1 zu stellen. Die Nachhaltigkeit musste leider dem Thema der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, dem empfundenen Sicherheitsbedürfnis der Mitarbeitenden und auch des Unternehmens als Ganzes weichen.
Nichtdestotrotz haben wir im Leitungskreis versucht, in kleinen Schritten weiter an dem Thema zu arbeiten. Das Jahr 2030 rückt immer näher und wir wollen zeitnah wissen, wie und mit welchen Möglichkeiten wir unsere Verbesserungen erreichen werden. Primär jedoch ging es in dieser Zeit jedoch um kleine Stellschrauben wie Produktauslegung, Verpackungsumstellung, Logistik und, wie üblich, die kontinuierliche Verbesserung in moderaten Schritten.
Doch jetzt folgt auf einmal die aktuelle Herausforderung der Inflation und der Energiekrise. Aus einer bisher gefühlt unerschöpflichen Reserve an Strom und Gas ist ein knappes und teures Gut geworden. Dies ist für ein energieintensives Unternehmen, wie wir es sind, wirtschaftlich wieder sehr herausfordernd.
Doch jetzt kommt´s:
Zum Thema der Nachhaltigkeit ergibt sich aus unserer Sicht durch diese Krise ebenfalls eine Chance, die wir bei MOZART ergreifen und positiv gestalten wollen. Die jetzt zu betätigenden Stellschrauben müssen größer werden. Sie werden tiefer in die Organisation eindringen und somit einen großen Hebel auf die Wirtschaftlichkeit haben. Und vor allem, sie werden jetzt so stark wie noch nie mit der Nachhaltigkeit verknüpft werden.Schon länger geplante Projekte werden hier bei MOZART durch diese neue Krise beschleunigt und Investitionsentscheidung schneller getroffen. Gute Beispiele finden wir in der Installation unserer PV-Anlage, in der tiefgreifenden Analyse und Optimierung unseres hohen Strombedarfs und in dem Hinterfragen unserer Prozesse im Hinblick auf den damit verknüpften Kundennutzen. Zudem stehen wir als Unternehmen kurz davor, durch ein internes F&E Projekt unseren Erdgasverbrauch im Herstellungsprozess auf null zu senken.
Man sieht also, es ergeben auf einmal neue Möglichkeiten, neue Prioritäten und Beweglichkeit in unseren Entscheidungen. Hoffentlich auf möglichst breiter Basis, zugunsten der Nachhaltigkeit.
Wir bleiben dran für unsere Mitarbeitenden, für unsere Kunden und für all unsere Kinder.
In diesem Sinne viele Grüße und bis bald,
Sebastian Schlipköter
|